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Natriumcyanid

Ein umfassender Überblick über Natriumcyanid, seine Eigenschaften, Anwendungen, Umweltauswirkungen und sichere Handhabung. Wissenswertes über dieses giftige Salz.

Einführung zu Natriumcyanid

Natriumcyanid, chemisch dargestellt als NaCN, ist eine hochgiftige anorganische Verbindung. Sie spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen industriellen Prozessen, insbesondere in der Goldgewinnung. Aufgrund seiner Toxizität und der potenziellen Umweltauswirkungen ist es von entscheidender Bedeutung, das sichere Handling und die Entsorgung dieses Stoffs zu verstehen.

Eigenschaften und Herstellung

Natriumcyanid ist ein weißes, wasserlösliches Salz. In wässriger Lösung dissoziiert es zu Natrium- (Na+) und Cyanid-Ionen (CN), wobei letzteres für die hohe Toxizität der Verbindung verantwortlich ist. Es wird hauptsächlich durch die Andren’sche Methode hergestellt, bei der Ammoniak, Sauerstoff und Erdalkalimetalle bei hohen Temperaturen reagieren. Ein weiteres gebräuchliches Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid beinhaltet die Reaktion von Wasserstoffcyanid (HCN) mit Natronlauge (NaOH).

Anwendungen von Natriumcyanid

  • Goldgewinnung: Eine der wichtigsten Anwendungen von Natriumcyanid ist der Cyanidlaugereiprozess zur Extraktion von Gold aus Erz. Dabei wird das Erz mit einer wässrigen Lösung von Natriumcyanid behandelt, wodurch Goldionen in Lösung gehen. Später wird Gold durch verschiedene Methoden aus dieser Lösung zurückgewonnen.
  • Synthetische Anwendungen: In der organischen Chemie wird Natriumcyanid verwendet, um Nitrile aus Halogenalkanen zu synthetisieren.
  • Metallbearbeitung: Es dient auch als Galvanisierungsbad für Kupfer, Gold und Silber.

Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheit

Wegen seiner hohen Toxizität ist das sichere Handling von Natriumcyanid von größter Bedeutung. Schon geringe Mengen können bei Verschlucken oder Einatmen tödlich sein. Daher sollten Arbeiter, die mit dieser Chemikalie in Kontakt kommen, entsprechend geschult werden und die notwendige persönliche Schutzausrüstung tragen, einschließlich Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutz. Es ist auch wichtig, Kreuzkontaminationen zu vermeiden und Natriumcyanid getrennt von Säuren zu lagern, da es bei Kontakt mit Säuren giftiges Wasserstoffcyanidgas (HCN) freisetzt.

Umweltauswirkungen

Die Umweltauswirkungen von Natriumcyanid sind
ein ernstzunehmendes Anliegen. Cyanidverbindungen können Wasserstraßen kontaminieren und Aquatierarten schädigen. Besonders in der Goldgewinnung können, wenn nicht richtig gehandhabt, erhebliche Mengen an Cyanid in die Umwelt gelangen. Dies kann zur Schädigung aquatischer Lebensformen und zum Tod von Fischen führen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen, die Natriumcyanid verwenden, strenge Umweltauflagen und -standards einhalten.

Entsorgung

Die Entsorgung von Natriumcyanid erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen. Die übliche Methode zur Neutralisierung von Cyanidabfällen ist die Oxidation, bei der Cyanid in weniger toxische Verbindungen umgewandelt wird. Verschiedene Methoden, einschließlich der Verwendung von Chlor, Ozon oder Wasserstoffperoxid, können hierbei angewendet werden. Nach der Behandlung sollten die Abfälle stets in Übereinstimmung mit den lokalen, staatlichen und nationalen Vorschriften entsorgt werden.

Fazit

Natriumcyanid ist aufgrund seiner bedeutenden industriellen Anwendungen, insbesondere in der Goldgewinnung, ein wichtiger chemischer Stoff. Dennoch bringt seine Nutzung erhebliche Sicherheits- und Umweltrisiken mit sich. Ein verantwortungsbewusster Umgang, kombiniert mit adäquater Ausbildung und strenger Einhaltung von Sicherheits- und Umweltauflagen, ist essentiell, um potenzielle Gefahren zu minimieren. Es bleibt die Verantwortung von Industrie und Regulierungsbehörden, die Risiken im Zusammenhang mit Natriumcyanid ständig zu überwachen und sicherzustellen, dass seine Verwendung und Entsorgung in einer Weise erfolgt, die Menschen und die Umwelt schützt.